40 Jahre Arbeitskreis ostfriesischer Autor*innen - Lesung "dir mein wort"" mit Johann A. Voß

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40 Jahre Arbeitskreis ostfriesischer Autor*innen – Lesung „dir mein wort““ mit Johann A. Voß

11. Juni 2023 @ 11:00 - 13:00

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Anlässlich der Gründung des Arbeitskreises ostfriesischer Autoren und Autorinnen vor 40 Jahren sowie zur Vorstellung seiner neuen Gedichte und Lieder im soeben erschienenen Lyrikband „dir mein wort“ (Edition Werkstatt, Göttingen) lädt Johann Voß nach Aurich ein.

Vor 40 Jahren war es der geschätzte Lehrer, Autor, Übersetzer und Kulturarbeiter Johannes Diekhoff, der den Impuls zur Gründung des Arbeitskreises gab. Voß galt damals als einer der jungen Wilden und war zur Gründung eingeladen. Der Lyrikband „die erde nicht mehr„, markant illustriert von Kalle Altmann, war 1983 soeben erschienen. Bei der Sitzung in der Ostfriesischen Landschaft traf Voß zum ersten und leider auch zum letzten Mal Wilhelmine Siefkes. Beeindruckt von ihrem klugen Widerstand gegen das Schreibverbot der Nazis, war er sehr angetan von ihrer zugewandten und freundlichen Art. Wilhelmine unterstützte Diekhoffs Ansatz, den Arbeitskreis als Plattform für das „Tweespraakenland“ zu konzipieren. Und so wurde es beschlossen.

In dieser Veranstaltung will Johann Voß mit Widmungsgedichten an Greta Schoon und Oswald Andrae sowie an Johannes Diekhoff und dessen Arbeiten zu Wolfgang Borchert erinnern. Diekhoff, der Borcherts Mutter Hertha mehrfach in Hamburg besuchte, verehrte Borchert und übersetzte wichtige Texte des Dichters ins Ostfriesische. In der Zeit der beängstigenden Ost-West-Konfrontation, vorwiegend durch Drohungen mit dem Einsatz von Mittelstreckenraketen, setzte die Gruppe mit den Borchert-Texten gemeinsam ein Zeichen für eine friedliche Welt. (Das Titelgedicht „die erde nicht mehr“ ist übrigens dem Autor Wolfgang Borchert gewidmet.)

Nach 40 Jahren schließt sich für Voß der Kreis. Im aktuellen Band „dir mein wort“ hat er Borcherts Gedicht „Der Kuss“ ins Plattdeutsche übertragen.

Voß erinnert auch an die Borchert-Lesung anlässlich des 100. Geburtstages des Dichters im Jahr 2021. Die Auschwitz-Überlebende und Friedensaktivistin Esther Béjarano und er lasen am Grab des Dichters in Hamburg-Ohlsdorf aus seinem Werk. Esther Béjarano schrieb damals direkt am mit Blumen geschmückten Grab Borcherts ins Veranstaltungsbuch: „Wenn Wolfgang Borchert heute noch bei uns wäre, dann hätte er ganz viel zu tun, um die Parallelen mit der Nazizeit zurückzuweisen. Ich bin sehr glücklich, dass ich heute dabei sein konnte, um zu zeigen, dass wir noch viel zu tun haben, um ein friedliches menschliches Leben für die Zukunft zu schaffen.
Esther Béjarano ist inzwischen gestorben, ihr und Borchert zu Ehren ist in „dir mein wort“ auch der Mailwechsel mit Esther dokumentiert. Johann Voß widmet den Buchtitel auch und gerade ihr und ihrem antifaschistisches Lebenswerk.

Borchert ist überdies elementar wichtig für einen weiteren mitwirkenden Künstler. Heinrich Herlyn trägt u.a. die musikalische Version von Borcherts Manifest „Dann gibt es nur eins“ sowie die Interpretation des bei Peter Rühmkorf entlehnten Titels der Veranstaltung vor.

Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an den VVN

Details

Datum:
11. Juni 2023
Zeit:
11:00 - 13:00
Eintritt:
Free
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstalter

Zwischenraum
Arbeitskreis Ostfriesischer Autor*innen

Veranstaltungsort

Zwischenraum Osterstraße
Osterstraße 28-30
Aurich, 26603 Deutschland
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